Was macht eigentlich...?
Unter dem Punkt „Was macht eigentlich…?“ wollen wir euch einen Blick hinter die Kulissen des Spielmannszuges bieten. Meistens seht ihr uns ja nur, wenn wir in Uniform bei unseren Auftritten marschieren und musizieren. Doch damit es dazu überhaupt kommt und der Verein überhaupt am Laufen gehalten werden kann, müssen im Hintergrund viele verschiedene Aufgaben wahrgenommen werden, die man normalerweise gar nicht so mitbekommt. Diese Aufgaben möchten wir euch hier etwas genauer vorstellen. Am meisten lernt man aber natürlich darüber, wenn man bei uns mitmacht und sich selber einbringt 😉
An dieser Stellen möchten wir uns mit der Frage beschäftigen: „Was macht eigentlich ein Instrumentenwart?“
Laut Wikipedia ist ein „Wart“ eine Art Aufseher. Er soll die Funktionsfähigkeit einer Einrichtung oder von Gegenständen sicherstellen. In unserem Fall ist der Instrumentenwart also jemand, der die ordnungsgemäße Behandlung unserer Instrumente überwacht.
Hierzu gehört z. B., dass der Instrumentenwart immer mal wieder kontrolliert, ob auch alle Instrumente noch richtig funktionieren oder vielleicht an der einen oder anderen Stelle kaputt sind und ob die Instrumente noch gut aussehen. Wird ein Mangel festgestellt, wird die Person, die das Instrument normalerweise spielt, damit beauftragt, den Mangel zu beheben, also beispielsweise ein Fell bei der Trommel auszuwechseln oder die Becken zu putzen. Natürlich legt der Instrumentenwart auch selber Hand an und hilft bei der Reparatur und Pflege. Meistens wird hierzu auch nicht nur eine einzelne Peron beauftragt sondern wir treffen uns alle gemeinsam um die Instrumente zu putzen und zu reparieren (momentan natürlich nicht). Zusammen geht das ja auch viel schneller und macht auch mehr Spaß. Es bedeutet aber doch einen großen Aufwand, da die Instrumente manchmal komplett auseinander genommen und wieder zusammen gesetzt werden müssen.
Um die Instrumente überhaupt reparieren zu können, werden oftmals Ersatzteile benötigt. Der Instrumentenwart prüft daher bei der Vorbereitung einer solchen Pflegeaktion, welche Teile benötigt werden und lässt diese dann vom Vorstand beschaffen. Da die Teile durchaus teuer werden können, muss hier insbesondere der Kassenwart (noch ein Wart…) sein „OK“ geben.
Im Januar dieses Jahres waren unser 1. Vorsitzender Ingo und unser Instrumentenwart Stefan mal wieder shoppen. Bei unserem Stamm-Händler in Oldenburg, bei dem wir im Jahr 2008 unsere neuen Instrumente gekauft haben, haben wir neben Ersatzteilen nun neue Transport-Boxen für unsere Trommeln, eine große Trommel (auch Base Drum oder umgangssprachlich Pauke genannt) und das Marimbaphon angeschafft. Die alten Taschen haben nach nunmehr 12 Jahren ausgedient und sind auch schon reichlich löchrig. Mit den neuen Hard-Cases sollen unsere Instrumente noch besser verstaut und geschützt werden. Hierzu wurden die Boxen inzwischen noch mit Schaumstoff ausgekleidet. Auch das war die Aufgabe des Instrumentenwartes. Eine gewisse Freude am Basteln sollte man für diese Aufgabe also mitbringen.
Mittlerweise haben die Instrumente ihre neuen Kisten auch schon bezogen und wurden wieder im Regal verstaut. Die Einlagerung und Regalbeschriftung fällt übrigens ebenfalls in den Aufgabenbereich des Instrumentenwartes.
Damit man da nicht den Überblick verliert registriert der Instrumentenwart alle Instrumente. Jedes Instrument bekommt einen eigene Nummer. Diese wird am Instrument, an dem Transport-Behälter und am Regal angebracht, damit man immer weiß, was wohin gehört.
Darüber hinaus wird im Falle unserer Übungsflöten für die Neuanfänger die Nummer auch in einer Liste eingetragen. Hier steht dann, wer welche Flöte bekommen hat, damit man weiß, wer auf welcher Flöte spielen soll oder wer vielleicht seine Flöte vermisst. Anhand der Nummer lässt sich ganz schnell feststellen, wer seine Flöte verloren hat, wenn diese gefunden wird. Nur unsere Stamm-Mitglieder bei den Flötisten müssen selbst auf ihr Instrument aufpassen, denn bei Übernahme eines Nachwuchs-Mitgliedes in die Stammbesetzung wird die Übungsflöte wieder abgegeben und eine eigene Flöte gekauft. Hierfür haben wir auch einen kleinen Vorrat, der von unserem Instrumentenwart verwaltet wird. Selbstverständlich kontrolliert der Instrumentenwart auch, ob die Übungsflöte heil und sauber wieder abgegeben wurde.
Wie ihr seht gibt es bei uns im Horneburger Spielmannszug also auch Tätigkeiten, die über das musikalische Hinausgehen, die sehr vielseitig sind, von denen man als Zuschauer gar nichts mitbekommt, die aber trotzdem sehr wichtig sind. Denn wenn wir auf kaputten Instrumenten spielen müssten, wäre das für eure Ohren ja sicherlich auch nicht schön. Wir hoffen, ihr hattet Spaß beim Lesen und habt mal etwas Neues über uns erfahren.
Ab und an möchten wir euch mal erzählen, was bei uns hinter den Kulissen passiert. An dieser Stelle möchten wir euch heute etwas über unseren Festausschuss erzählen.
Ein Ausschuss ist eine kleine, gewählte Gruppe, die sich mit allen Fragen rund um ein bestimmtes Thema befasst. Und wie der Name schon sagt, beschäftigt sich unser Festausschuss mit dem Thema „Feste“. Denn neben dem gemeinsamen Musizieren, stehen bei uns auch gemeinsame Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Diese Veranstaltungen zu planen, zu organisieren und durchzuführen ist Aufgabe des Festausschusses.
Unser Festausschuss besteht zur Zeit aus vier Mitgliedern. Manchmal können es auch bis zu sechs sein. Das ist eine gute Größe um vernünftig arbeiten zu können. Bei noch mehr Teilnehmern, wird es schwierig einen passenden Termin für die Sitzungen zu finden. Denn für die Planung treffen sich die Mitglieder des Festausschusses mehrmals im Jahr.
Oft werden schon in der letzten Sitzung eines Jahres Ideen für das nächste Jahr entwickelt. Zudem wird auch schon einmal ungefähr festgelegt, wann eine Veranstaltung durchgeführt werden soll. Hierbei gibt es einiges zu beachten. Z. B. sollten an diesen Tagen keine Übungstermine oder Auftritte stattfinden. Die Termine sollten außerdem nicht zu eng beieinander liegen, denn man braucht ja auch immer Zeit zum Vorbereiten. Da wir auch viele Kinder in unseren Reihen haben, achten wir darauf, die Unternehmungen möglichst nicht in den Ferien durchzuführen, wenn die Kinder mit der Familie im Urlaub sind. Wenn ein Termin feststeht wird er unserem Vorsitzenden Ingo mitgeteilt, damit dieser ihn in den Terminplan aufnehmen kann, sodass ihn sich alle vormerken können.
Ein paar Wochen vor der Veranstaltung trifft sich der Festausschuss erneut und plant, was genau gemacht werden soll. Auch der zeitliche Ablauf wird festgelegt. Zudem wird überlegt, was für die jeweilige Aktivität noch eingekauft oder mitgebracht werden muss. Sobald feststeht, was wann wo mit wem gemacht werden soll, wird eine Einladung erstellt. Diese wird entweder in Papierform bei den Übungsabenden verteilt oder per Whatsapp oder E-Mail an die Eingeladenen verschickt.
Meistens muss vor einer Veranstaltung noch eingekauft werden, z. B. wenn noch gemeinsam gegrillt werden soll, noch etwas für die Veranstaltung gebastelt wird oder es kleine Preise zu gewinnen gibt. Im Jahr 2017 haben wir beispielsweise im Schießstand unseren eigenen Herbstmarkt veranstaltet. Hierfür hat der Festausschuss mehrere Attraktionen wie z.B. eine Losbude, eine Schießbude oder Dosenwerfen erstellt. Zum Basteln treffen sich die Mitglieder des Festausschusses natürlich auch nochmal vor der Veranstaltung.
Wenn alles fertig eingekauft, gebastelt und vorbereitet ist, kann das Fest kommen. Am Tag der Veranstaltung, manchmal auch schon am Vortag, trifft sich der Festausschuss zum Aufbau. Zur vereinbarten Uhrzeit kommen dann die angemeldeten Teilnehmer hinzu. Wenn alle versammelt sind, gibt es eine kurze Einführung, was an dem Tag stattfindet.
Sofern bei der Veranstaltung Spiele gespielt werden, wurden die Teilnehmer vorab in Gruppen eingeteilt. Da eine gerechte Verteilung zu finden ist gar nicht so einfach. Dann startet das muntere Treiben. Meistens dauert so eine Aktivität ca. 3-4 Stunden. Zum Abschluss gibt es manchmal noch ein gemeinsames Essen und ggf. eine Siegerehrung. Danach ist dann auch schon wieder Schluss – außer für die Mitglieder des Festausschusses. Denn die müssen im Anschluss alles wieder aufräumen. Zum Glück gibt es hierbei oft Hilfe von den anderen Teilnehmern.
Solche Veranstaltungen finden normalerweise ca. viermal im Jahr statt. Manchmal übernimmt der Festausschuss auch noch die Gestaltung des Freizeitprogrammes während unseres alljährlichen Übungswochenendes. Das hängt immer davon ab, wie viel unsere Ausbilder mit uns tatsächlich Üben wollen.
Häufig veranstalten wir Spielenachmittage zu verschiedenen Themen, wie z. B. Olympia (2008), Show-Business (2009) oder Dschungelcamp (2012). Immer mal wieder unternehmen wir auch eine Fahrradtour, Schnitzeljagd, Boßeltour, ein Grünkohl- und Schnitzel-Essen oder gehen Schlittschuhlaufen. Insbesondere die Jahresabschlussfeier ist jedoch immer wieder ein Highlight unseres Veranstaltungsjahres:
Um uns gebührend auf das 85-jährige Bestehen 2012 einzustimmen (unser Verein wurde 1927 gegründet), veranstaltete der Festausschuss im Jahr 2011 zum Jahresabschluss eine 20er-Jahre-Party. Neben leckerem Essen und einem Casino zum Zeitvertreib wurde viel getanzt und gefeiert – natürlich verkleidet im Stil der 20er Jahre. Diese Veranstaltung ist noch heute, fast ein Jahrzehnt danach, in aller Munde bei den Teilnehmenden.
Im Jahr 2012 hingegen überraschte uns der damalige Festausschuss mit einem selbst-inszenierten Musical.
Unsere letzte Feier im Jahr 2019 fiel auf einen Freitag, den 13. Was lag da näher, als eine Gruselfeier zu veranstalten? Auch hier erschienen viele verkleidet. Jeder steuerte etwas zum Grusel-Buffet wie etwa Würstchen-Finger oder Spinnen-Muffins bei. Zur Unterhaltung wurde ein Best-Of aus Spielen vergangener Veranstaltungen angeboten. Für die Erwachsenen gab es zudem, wie schon im Jahr 2017, einen Live-Escape-Room. Durch das Knacken einiger Schlösser anhand von kniffligen Rätseln und versteckten Codes versuchten mehrere Gruppen, bestehend aus vier bis sechs Personen, dem zu einem gruseligen Hotelzimmer umgebauten Clubraum im Schießstand zu entkommen. Glücklicherweise ist dies auch allen Geisterjägern gelungen.
Der Spaß und die Unterhaltung – egal ob für Groß oder Klein – kommen bei uns auf jeden Fall nicht zu kurz.
Wir möchten euch mal wieder einen kleinen Einblick hinter die Kulissen bieten. Diesmal erzählen wir euch, wie bei uns die Formalausbildung läuft, denn auch marschieren will gelernt sein. Hierbei geht es mal nicht um die Musik, sondern darum, wie wir uns verhalten, damit das alles so gut und geordnet aussieht. Hierfür ist – wie beim Musizieren – viel Übung erforderlich. Hierfür sind unsere Formalausbilder zuständig.
Unsere Formalausbilder sind eine kleine Untergruppe unserer Ausbilder. Sie unterstützen unseren musikalischen Leiter Markus bei der Gestaltung der Übungsabende, vorrangig im Sommer.
Man muss hierfür nicht mal „normaler“ Ausbilder sein. Wer Lust am Marschieren hat, möglichst schon ein paar Jahre Erfahrung vorweisen kann und es natürlich auch selbst gut beherrscht, kann sich als Formalausbilder bei uns einbringen.
Im Sommer, wenn das Wetter gut ist, üben wir des Öfteren auf dem Schützenplatz oder einem Sportplatz, wo wir viel Platz haben. Diesen brauchen wir, um alle zusammen oder in kleinen Gruppen verschiedene Übungen durchzuführen, die uns dabei helfen sollen, einige grundlegende Elemente des Marschierens zu verinnerlichen. Damit wir über die Wintermonate nicht alles wieder vergessen, gehen wir manchmal auch für einen Tag in eine Sporthalle um unser Marschier-Training zu absolvieren.
Grundlage für das Marschieren bzw. die Formalausbildung allgemein sind zunächst die unterschiedlichen Kommandos, die in der Regel unser Stabführer Marco oder sein Stellvertreter Hendrik entweder mit dem Stab gibt oder uns zuruft. Wenn es losgehen soll, lässt der Stabführer uns zunächst antreten. Hier hat er zwei verschiedenen Möglichkeiten:
Wenn wir direkt loslaufen wollen, gibt es das Kommando „Spielmannszug in Marschordnung antreten“. Dann stellt sich der ganze Zug entsprechend auf. In der ersten Reihe stehen immer drei Spielleute. Alle anderen bauen sich dahinter auf. Bei uns laufen vorneweg die Trommler, gefolgt vom Glockenspiel (auch Mallets genannt), dem Schlagzeug (Große Trommel und Becken) und den Flöten. Ganz hinten laufen dann noch bei Umzügen unsere Betreuer. Innerhalb der Instrumentengruppen wird nach Körpergröße sortiert. In anderen Vereinen gibt es da aber auch andere Reihenfolgen. Oftmals läuft z.B. das Schlagzeug ganz hinten.
Das andere mögliche Kommando lautet „Spielmannszug in Linie antreten“. Anders als in der Marschordnung bauen sich alle nicht hintereinander sondern nebeneinander auf. Das machen wir dann, wenn wir z. B. zunächst im Stand spielen oder vor dem Abmarsch noch eine Rede gehalten wird. Bei Schützenfesten laufen auch häufig die Würdenträger, also Könige aber auch Vorstandsmitglieder der gastgebenden Vereine, einmal am ganzen Umzug vorbei um sich zu präsentieren. Auch dann stehen wir „in Linie“.
Wenn wir anschließend loslaufen wollen drehen wir uns zunächst 90 Grad links oder rechts, je nachdem, in welche Richtung wir laufen wollen. Hierfür gibt es die Kommandos „links um“ bzw. „rechts um“, die Marco aber auch mit seinem Stab anzeigen kann, falls wir gerade spielen.
Das Kommando zum loslaufen lautet dann „Im Gleichschritt Marsch“. Achtet doch beim nächsten Mal darauf: Wir laufen tatsächlich nicht alle durcheinander, sondern treten immer gleichzeitig mit dem gleichen Fuß auf (oder versuchen es zumindest), angefangen mit dem linken Fuß. Das ist der sogenannte Gleichschritt. Das ist aber gar nicht so einfach und erfordert auch eine Menge Übung. Wenn man das aber ein paar Jahre gemacht hat, geht einem das meistens auch in Fleisch und Blut über. Selbst wenn wir manchmal privat mit ein paar Spielleuten zusammen unterwegs sind, z. B. auf dem Pfingstmarkt in Neukloster, haben wir uns selbst schon dabei ertappt, wie wir alle „aus Versehen“ im Gleichschritt gelaufen sind. Das war dann sehr erheiternd, zeigt aber auch, wie effektiv jahrelanges Training sein kann.
Irgendwann sind wir dann am Ziel angekommen und wollen anhalten. Hierfür gibt es das Kommando „Abteilung halt“ und dann bleiben (hoffentlich) alle gleichzeitig stehen. Es sei denn, irgendjemand hat nicht aufgepasst. Dann kann es auch schon mal vorkommen, dass man der Person, die vor einem geht, hinten rein läuft. Wenn man dabei noch ein schweres Instrument trägt, kann es da auch schon mal schmerzhaft werden und zu blauen Flecken führen. Aber meistens passen alle gut auf, sodass nichts passiert.
Im Umzug kann es auch mal vorkommen, dass wir etwas langsamer oder auf der Stelle laufen müssen, weil es vor uns einen kleinen Stau gibt.
Auch kann es sein, dass die Straße z. B. durch geparkte Autos, etwas schmaler wird. Dann müssen wir uns verjüngen. Das hat aber nichts mit unserem Alter zu tun, sondern bedeutet, dass wir uns verkleinern und nicht mehr zu dritt nebeneinander laufen, sondern nur noch zu zweit. Wenn die schmale Stelle passiert ist, gibt es natürlich auch den Weg zurück von zwei auf drei Reihen. Für diese verschiedenen Formen des Marschierens gibt es ebenfalls entsprechende Kommandos, die Marco uns mit dem Stab anzeigt.
Ihr habt nun einen kleinen Überblick über unsere wichtigsten Kommandos bekommen und was sie bedeuten. Es gibt aber noch ein paar mehr. Für alle diese Kommandos gibt es vorgegebene Bewegungsabläufe, sozusagen kleinen Chorografien, wer wann was machen muss, damit alles gut und gleichmäßig aussieht. Die Aufgabe der Formalausbilder ist es nun, den anderen Spielleuten und insbesondere unserem Nachwuchs, diese Abläufe zu erklären und einzuüben. Es kann auch mal vorkommen, dass ein neues Kommando benötigt wird oder bestehende Kommandos geändert bzw. vereinfacht oder verbessert werden sollen. Das ist zwar eher selten der Fall, aber wenn es dazu kommt, ist es Aufgabe der Formalausbilder, sich diese Choreografien auszudenken und Übungen zu entwickeln, um diese einzustudieren.
Manchmal müssen für diese Übungen z. B. auch kleine Parcours entwickelt und aufgebaut werden. Auch das machen unsere Formalausbilder. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn wir mal wieder für einen Marschier-Wettkampf üben. Alle zwei Jahre findet z. B. die Niedersachsenmeisterschaft statt. Neben diversen Konzertklassen gibt es auch eine Marschklasse, in der wir gerne teilnehmen, sofern wir eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen können. Hier treten verschiedene Vereine gegeneinander an und laufen nacheinander einen vorgegeben Parcours ab, in den verschiedene der o. g. Elemente, wie z. B. das Verjüngen oder auf der Stelle marschieren, einfließen. Dazu werden dann natürlich auch mehrere Stücke im Marsch gespielt. Nebenher laufen mehrere Wertungsrichter und bewerten sowohl die musikalischen also auch die formalen Aspekte der jeweiligen Darbietung. Hierfür vergeben sie hinterher Punkte und am Ende des Tages wird ein Sieger gekürt.
In der Vergangenheit waren wir hier durchaus erfolgreich und man kann sagen, dass sich die Arbeit der Formalausbilder, aber auch des gesamten Zuges, gelohnt hat. 2007 und 2011 sind wir jeweils Dritter bei der Landesmeisterschaft geworden. Auch bei so manchem Vereinsjubiläum finden solche Wettkämpfe statt. So haben wir auch in Buxtehude oder Elstorf sehr gute Platzierungen erreicht bzw. sogar gewonnen. Unser größter Erfolg war aber zweifellos der Gewinn der Niedersachsenmeisterschaft 2009. Alle, die damals dabei waren, kriegen noch heute eine Gänsehaut, wenn sie daran zurück denken oder die Bilder wieder sehen. 2013 in Harsefeld haben wir bei der Niedersachsenmeisterschaft übrigens ebenfalls den ersten Platz belegt. Wir dürfen uns jedoch nicht offiziell Niedersachsenmeister nennen, weil wir hierfür eine bestimmte Punktzahl hätten erreichen müssen, die wir leider knapp verpasst haben. Auch wenn diese Regelung für Unverständnis gesorgt hat, war es dennoch ein großartiger Erfolg, der ebenfalls auf Grundlage der Arbeit unserer Formalausbilder entstand.
Wenn ihr uns das nächste Mal bei einem Umzug begleitet könnt ihr je mal darauf achten, was Marco da vorne mit seinem Stab so macht und wie der Zug darauf reagiert. Vielleicht erkennt ihr ja das eine oder andere Kommando, vom dem ihr hier gelesen habt.
So mancher Außenstehende wird sich vielleicht schon mal gefragt haben, wofür der Mann (oder die Frau) mit dem Stab da ist, der vorweg läuft oder beim Standspiel vorne steht.
Der Stabführer übernimmt bei den Übungsabenden und den Auftritten die Leitung des Zuges und ist für sämtliche Abläufe verantwortlich. Das heißt er/sie entscheidet unter anderem welche Märsche gespielt werden und gibt unterschiedliche Kommandos z. B. Stillgestanden. Mit dem Stab gibt er verschiedene Zeichen und signalisiert uns so z. B. wann wir loslaufen, anhalten und uns links oder rechtsrum drehen. Weitere Zeichen gibt es für das langsamer und auf der Stelle marschieren oder das Verjüngen. Dies bedeutet, dass sich der Zug von drei auf zwei Reihen verkleinert. Dies ist beispielsweise erforderlich wenn wir durch engere Wege oder Türen marschieren müssen. Wenn ihr noch mehr über die Kommandos erfahren wollt, schaut doch mal, was ein Formalausbilder so macht. Hier haben wir alles noch ein bißchen ausführlicher erklärt.
Natürlich gibt der Stabführer den Spielleuten auch den Anfang und das Ende der Märsche vor, damit auch alle gleichzeitig anfangen und aufhören. Ganz wichtig ist der Stabführer natürlich auch im Musikalischen: er gibt dem Schlagzeug den Takt und somit das Tempo vor und zeigt die Dynamik, also das lauter und leiser Spielen an.
Da unser Stabführer immer vorneweg läuft und meistens auch etwas anders als der Rest des Zuges – nämlich in Schwarz – gekleidet ist, fällt der Stabführer natürlich besonders auf. Daher ist er auch meistens erster Ansprechpartner, wenn Zuschauer oder der Veranstalter eines Auftrittes Fragen haben oder Feedback geben.